Shams-i Tabrizi 


Shams ad-Din i Tabriz
(1184-1247)


Credits to Prof. William C. Chittick.
Die Zitate sind mit freundlicher Genehmigung von Prof. William C. Chittick
dem Buch 'Me & Rumi', Fons Vitae, entnommen.

"Shams-e-Tabrizi  was an Iranian Sufi mystic born in the city of Tabriz in Iranian Azerbaijan. He is responsible for initiating Mawlānā Jalāl ad-Dīn Muhammad Rūmī, usually known as Rumi in the West, into Islamic mysticism, and is immortalized by Rumi's poetry collection Diwan-e Shams-e Tabriz-i ("The Works of Shams of Tabriz"). Shams lived together with Rumi in Konya, in present-day Turkey, for several years, and is also known to have travelled to Damascus in present-day Syria. After several years with Rumi, Shams vanished from the pages of history quite suddenly."
(Wikipedia)
 

Kindheit

 "In der Zeit meiner Kindheit, war eine erstaunliche Bewußtwerdung über mich gekommen. Niemand berücksichtigte meinen Zustand. Mein Vater war von meinem Zustand ahnungslos. Er sagte, 'Zunächst einmal bist Du nicht verrückt. Ich weiß nicht, was los mit Dir ist. Es ist auch nicht das Aufrichten oder die Disziplin, und es ist nicht das und nicht das.' Ich sagte, 'Höre diesem einem Wort von mir zu: Mit mir bist Du wie Enteneier, die unter eine Henne gelegt wurden. Die Henne brütete sie aus, und Babyenten erscheinen. Als die Babyenten ein wenig größer wurden, gingen sie mit der Mutter zum Rand des Stromes und kamen an das Wasser. Ihre Mutter war eine Henne. Sie lief entlang des Randes des Stromes, ohne Möglichkeit in das Wasser zu steigen. Nun Vater, ich sehe, daß der Ozean mein Träger geworden ist, und dieser ist meine Heimat und mein Zustand. Wenn Du von mir bist, oder ich bin von Dir, komme in den Ozean. Wenn nicht, gehe zurück zu den Hennen. Das ist, wo Du aufgehängt wirst'. " Er sagte, "Wenn Du so Freunde behandelst, wie behandelst Du dann Feinde?"

Ich ließ nie meinen Vater die äußere Form meiner Taten des Gehorsams sehen. Wie konnte ich es gewollt haben meine Innerlichkeit und meine innerlichen Zustand offensichtlich zu machen? Er war ein guter Mensch und er hatte Adel. Wenn Du ihm einige Wörter sagen würdest, würden Tränen seinen Bart herunter rollen. Aber er war kein Liebender. Ein guter Mensch ist eine Sache, ein Liebender ist etwas anderes.

In mir, da waren immer gute Neuigkeiten. Die Erwachsenen fragten mich immer, 'Warum bist Du so traurig? Hast Du nichts anzuziehen oder hast Du kein Geld?' Dann antwortete ich ihnen gewöhnlich, 'Ich wünschte, sie würden mit sogar die Kleider, die ich habe, wegnehmen, und mir dann mich an mich (selbst) zurückgeben."'


Schüler


 "Selbst wenn es nach tausend Jahren sein wird, diese Worte werden jene erreichen für die sie gedacht sind"


Essenz


 "Was ist das äußerste Ende der Bedürfnisse?
Das zu finden, was keine Bedürfnisse hat.

Was ist das äußerste Ende des Suchens?
Das zu finden, was was gesucht ist.

Was ist das äußerste Ende des Gesuchten?
Den Sucher zu finden."


 Begegnung mit Rumi

Im Oktober 1244, hatte Rumi ein Treffen, das für immer sein Leben ändern würde. Es gibt einige kontroverse Berichte über dieses Treffen. Eine Geschichte sagt, daß Rumi einen wandernden Derwisch traf, der ihm eine Frage stellte, die ihn wie ein Zen Koan traf. Es gibt sogar unterschiedliche Versionen dieser Frage, und auch heute weiß man nichts über den tatsächlichen Inhalt. Aber er berührte Rumi sehr tief. In einem anderen Bericht gab Rumi Unterricht an einem Brunnen auf einem Platz in Konya. Der wandernde Fremde ging durch die Zuhörenden und warf die Bücher in den Brunnen, aus denen Rumi unterrichtete. Als Rumi verlangte, zu wissen wer dieser Fremde war und warum er dies tat, antwortete der Fremde: "Du mußt jetzt leben, was Du gelesen hast." Rumi und der Fremde, dessen Name Shams' ud Din von Tabriz war, wurden untrennbare Freunde. Rumi schreibt, "Von dem ich wußte, heute traf ich Gott in einem menschlichen Wesen." 


 Wissenschaften

"Die leichteste der Wissenschaften ist die Wissenschaft der Reinheitsrituale und die Zweige der Rechtswissenschaft,
Schwerer als das sind die Prinzipien der Rechtswissenschaft.
Noch schwerer sind die Prinzipien der Theologie und
noch schwieriger ist die Wissenschaft der Philosophie und Metaphysik."


 Wahrhaftigkeit

"Laß mich in Kürze ein Wort sagen: Heuchelei macht diese Leute glücklich; und Wahrheit macht sie traurig.
Ich sagte zu jemand: "Du bist ein großer Mann, einzig in dieser Zeit."
Er wurde glücklich, er nahm meine Hand. Er sagte, "Ich war eifrig, ich war nachlässig."
Letztes Jahr sagte ich ihm die Wahrheit. Er wurde mein Gegner und mein Feind.
Ist das nicht seltsam? Du mußt mit den Leuten in Heuchelei leben um mit ihnen glücklich zu sein.
Sobald Du beginnst die Wahrheit zu sagen, mußt Du fortgehen in die Berge und in die Wüste.
Es gibt keinen Weg um mit den Leuten zu sein." 


 Karma

"Wenn ich die Wahrheit sprechen würde, würdet ihr alle auf dieser Schule auf mein Leben zielen, aber ihr wäret nicht fähig, etwas zu tun. Das zugefügte Leid würde auf euch zurückfallen. Wenn ihr wollt, versucht es."


 Der Weg zu Gott

"
Ich wundere mich, was diese Leute denken, was Freundschaft mit Gott ist. Dieser Gott, der das Himmelsgewölbe schuf, der die Erde schuf, der das Universum erschienen ließ - wird seine Freundschaft so leicht gewonnen, daß man hereinkommt und vor ihm sitzt, redet und Ihm zuhört? Stellen sie sich das so vor wie eine Suppenküche? Sie kommen herein, und trinken sie hinunter? Und die sie dann wieder verlassen?"


 
Liebe

"
Der Fehler [der meisten Menschen] rührt daher, daß sie Gott nicht aus der Sichtweise eines Liebenden betrachten; sie schauen nur aus der Sichtweise des Wissens, der Sichtweise der Gnosis und der Sichtweise der Philosophie. Die Sichtweise der Liebe ist etwas anderes."
(Maqalat-i  Shams-i Tabrizi)

 

                

 


 Meister

Ein Mann voll von Selbst kam und sagte, "Erkläre mir die Geheimnisse."
Ich sagte, "Ich kann Dir nicht die Geheimnisse erklären. Ich erkläre die Geheimnisse dem, in dem ich nicht ihn sehe, - in dem ich mich sehe.
Ich erkläre die Geheimnisse des Selbst mir selbst. Ich sehe mich nicht in Dir, ich sehe jemand anderes."
Wenn jemand zu jemand anderem kommt, ist er einer von drei Arten: Entweder ein Schüler oder ein Gefährte oder ein Großer. Welche Art bist Du? Bist Du nicht zu mir gekommen?
Er sagte, "es ist offensichtlich, in welcher Beziehung ich zu Dir bin."
Ich sagte, "Es ist offensichtlich. Ich sehe ihn in Dir. Da er in Dir ist, bin ich nicht in Dir, denn ich bin nicht er."
 

Übertragung ins  Deutsche by Volker Doormann

Thanks  and Credits  to Prof. William C. Chittick
 

volker doormann    -  2006.03.17