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Saturday, 9 May 2009
Der Mann

 

Li=Öri sagt:


"Wahres Wort ist nicht schön - schönes Wort ist nicht wahr
Wer Weisheit hat streitet nicht - wer streitet hat Weisheit nicht
Wer Weisheit hat sucht kein Wissen - wer Wissen sucht hat nicht Weisheit
Der Weise häuft keine Habe und hat doch - Je mehr er anderen gibt - desto mehr fließt ihm zu
Je größer sein Opfer desto größer sein Selbst=Besitz
Das ist des Himmels Wesen - Fördern ohne zu fordern; das ist des Weisen Wesen - Wirken ohne tun"

Das, was Lao=Tsu (Li=Öri) in seinem letzten Spruch des TTK niederschrieb, bedeutet, dass dann, wenn man schöne Worte hören möchte, nicht an der Wahrheit interessiert ist, denn das schöne Wort ist nicht wahr.

Wahrheit tut weh. Erkennen der Wahrheit ist (notwendig) schmerzvoll. Z.B. einzusehen, dass man nichts ist, trotz einer Karriere, trotz einer akademischen Bildung, oder trotz einer angesehenen gesellschaftlichen Stellung, oder sicher sterben wird, tut weh. Das Lob aber darüber, hört man gern, ist sogar Teil der Kultur in der Paulskirche in Frankfurt.

Natürlich kann man das Weibliche (Prinzip) in der Erscheinung sehen ('Frau'), und das Männliche (Prinzip) in der Erscheinung sehen ('Mann'). Man kann aber auch das Prinzipielle des Weiblichen erkennen und unterscheiden (!) um - das Ganze zu verstehen (!), (und nicht (!) um es voneinander zu isolieren).

Das männliche Prinzip ist das Gestalten, das Erzeugen, das Unterscheiden. Das weibliche Prinzip ist das Empfinden, das Gebären und Erhalten, und das Geben der Liebe, das kein Nehmen ist, und das nicht unterscheidet.

Ich versuche das, was ich als MANN kenne und verstehe, WIE Männer (erst einmal neutral) sind, zu beschreiben.

Ich denke, es gibt etwas beim MANN, das auch (für die Frau) verstehbar ist: Indem er über den Geist, das Denken, etwas in seinem Verstand gestaltet (Vorsorge für Essen, Haus, Winter, geistige Ordnung, Technik, Feinde, Lehre, usw.), drückt er damit seine Liebe aus für die Frau, von der er annimmt und auch wahrnimmt, dass sie hier Hilfe braucht, und gibt dieses umso mehr, wenn die Frau diese Hilfe aufnimmt und es reicht ihm, der liebe Blick, das liebe Wort, der leise Kuss, denn er kann nicht Frau sein, höchstens Frau spielen, aber das ist für Frauen meist durchschaubar.

Das vom Mann beanspruchte sog. Rationale ist immer nur eine Kapitulation vor dem, was Frau ist, weil er sich ihrer mit seiner Rationalität nicht bemächtigen kann. Leider resultiert daraus das bekannte Vergewaltigen, welches auch dadurch als Weg gegangen wird von Männern, wenn Frauen, weil sie geliebt werden wollen, sich in diese Gewalt begeben, indem sie das Äußerliche aufputzen und das Innere nicht offenbaren.

Aber Dinge, wie der Blues, in dem der emotional behinderte Mann, für seine vermeintliche Nur-Rationalität nicht ernst genommen wird von der Frau, zeigen, dass tief im Mann eine meist unerwachte Emotion vor sich hin kümmert, von der er nur dann spricht, singt, wenn er - den Blues hat.

Trotzdem ist es wohl richtig, dass der Mann diese Emotion umso mehr verdrängt, je konditionierter sein Verstand ist, und je mehr er eine Machtebene gefunden hat, auf der er seinen Verstand feilbieten kann.

Er konditioniert seinen Verstand, weil er das Gefühl hat, er müsse siegen. Ich denke, das Siegen beginnt mit dem frühen Denken beim Mann. Pubertät ist wohl für ihn eine Störung in der Entwicklung der Rationalität, denn da setzt die Rationalität temporär total aus. Das gibt sich erst durch Erfahrungen mit einer Frau, einem Mädchen, das er kennen lernen kann, als wirklich; denn sein Denken ist nie wirklich, weil es immer Projektionen und Vorstellungen, Utopien, sind.

Ich denke, das Besondere ist dabei, dass der Mann das innere Wesen der Frau gar nicht wahrnimmt, sondern nur das Physische. Und ich denke auch, dass sog. 'Heiratsschwindler', welche von Frauen geliebt werden, weil sie subtil vorgehen, das innere Wesen der Frau nicht interessiert, aber das ist eine Frage der Moral und nicht mehr des Geschlechts.

Natürlich ist sicher sowohl für die Frau der Mann ein Mysterium, wie die Frau für den Mann ein Mysterium ist. Der Mann trennt (i.A.) das Sexuelle vom Rationalen. Das ist wohl auch der Grund, weswegen er für das Sexuelle in ein Bordell geht, weil man ihm dort diese 'Doppel-Moral' nicht vorwirft. Ich selbst habe nie Sexuelles bei anderen Frauen gesucht (und sie nie bei mir). Ich habe immer versucht, den Menschen (in einer Frau) zu verstehen und versucht, das zu kommunizieren. Da mit dem Alter die Sexualität nicht mehr so eine große Rolle spielt, ist es dann auch leichter darüber zu kommunizieren.

Die (ständige) Achtsamkeit der Frau ist eine Qualität, die ein Mann i.d.R. nicht hat; er will entscheiden und dann ist 'basta'. So sagt er gerne, das ist 'meine' Frau und meldet damit einen Besitzanspruch an. Daraus entstehen auch viele Probleme.

Ich denke, dass Frauen aus den vielen Dingen, wie Stimme, Gesagtes, Verhalten, aber natürlich auch durch äußerliche Attraktivität leiten lassen.

Ich denke, für den Mann ist die Hingebung der Frau zu ihm wichtig; dass sie beim ihm sein möchte. Das macht ihn glücklich. Dass es Probleme gibt, wenn sich ihm viele Frauen hingeben, sieht er wohl nicht (gerne), oder erst sehr spät.

Es hat auch noch den Aspekt, wo der Mann vergeblich versucht, einer Frau klar zu machen, dass das Lösen eines emotionalen Problems wie das einer verletzten Seele nicht gleichzeitig mit dem Lösen eines technischen Problems an einem Auto oder einem Computer und mit den gleichen Mitteln lösbar ist.

Ich sagte einmal, es gibt nichts Kompliziertes, weil man eine 2 immer in 1 und 1 auflösen kann. Ich denke, es ist notwendig, (als Mann) das Technische zu strukturieren - und immer mit der Nachfrage (bei der Frau), ob es so OK ist.

Es wird nur dann ein Problem, wenn diese 'technische Strukturierung' von der Frau als Zwangsjacke empfunden wird.

Nach meinem persönlichen Verständnis sind Gefühl und Ratio nicht trennbar, wie der Magnetismus nicht trennbar ist von der Elektrizität. Trotzdem sind Gefühl und Ratio nicht dasselbe. Mein Verständnis ist, dass das Untrennbare das Vereinigte ist, welches in dieser Welt in/als zwei verschiedene 'Dinge' getrennt werden. Musik: Man kann die Verhältnisse (ratio) der Töne nicht wirklich von dem Gefühl, welche sie vermitteln trennen, - aber - ohne die Ratio der Töne gäbe es nicht das Gefühl das Musik als Vereinigtes vermittelt.

Nach meiner Erfahrung gibt es bei den Denkern, welche sich viel mit der Ratio und der Logik beschäftigt haben und daraus ihre Erkenntnisse gewonnen haben immer eine leicht verborgene, aber erkennbare Liebe für das Qualitative. Einstein, David Bohm, Omar Khayyam, Sokrates, etc.

Auf der anderen Seite habe ich es oft gesehen, dass musikalische 'Naturtalente' sich später mit der Struktur (ratio) der Musik beschäftigt haben.

Man sagt: "Die Macht hat nicht die Natur eingerichtet." Aber das ist falsch. Natur (Leben) kann nur existieren durch Fressen und Gefressen werden. Das Mächtigste erhält diese Leben. Natur ist nicht Walt Disney. Leben ist nur möglich durch Sterben. Das mag man grausam finden und es ist grausam für die Seele. Solange diese Natur lebt muss es diese Grausamkeit geben. Diese Erkenntnis mag wehtun, aber es ist die erkennbare Wahrheit. Es wäre schön, wenn niemand und auch keine Tiere sterben müssten, aber es ist nicht wahr (Lao=Tsu).

Soziales Leben ist diese Natur. Natur kennt keine Ethik, keine Seele, keine Würde.

Philosophie, (aber auch das re_ligere) sucht aber schon immer einen Ausweg aus diesem Dilemma zwischen diesem grausamen Dasein und der Ahnung des (unsterblichen) Sein. Aber wie es auch Hegel (und viele Andere) sagten, ist das Wesen der Philosophie esoterisch, d.h. 'nicht im Außen der sozialen Welt' angehörig, sondern nur im 'Inneren' bewusst und damit nicht zeigbar, nicht handelbar und nicht sozialisierbar.

Eines der Irrungen des Verstandes der Religionen aber auch vieler Philosophen, war das Vermengen der Lebendigen Natur (YHWH, SHIWA = chavvah = eva) mit dem, was die (unsterbliche) Seele ist, die hier in der lebendigen Natur ('hades', 'Höhle Sokrates' ', 'Unterwelt') nur zu Besuch ist. Und die Ratio-Faschisten, die sich der Philosophie als 'Liebe zur Weisheit' bemächtigt haben, wie die Religionen der Seele ('die mit Gott ringt' = 'Isra_El'), setzen (!) diesen Macht-Irrsinn im Außen fort.

Die Distanz ist der Verstand.

Er ist die Egozentrik die den Anderen als in Distanz sieht.

Shams-i Tabrizi sagt:
"Ein Mann voll von Selbst kam und sagte, "Erkläre mir die Geheimnisse."
Ich sagte, "Ich kann Dir nicht die Geheimnisse erklären.
Ich erkläre die Geheimnisse dem, in dem ich nicht ihn sehe, - in dem ich mich sehe.
Ich erkläre die Geheimnisse des Selbst mir selbst. Ich sehe mich nicht in Dir, ich sehe jemand anderes."
Wenn jemand zu jemand anderem kommt, ist er einer von drei Arten: Entweder ein Schüler oder ein Gefährte oder ein Großer. Welche Art bist Du? Bist Du nicht zu mir gekommen?
Er sagte, "es ist offensichtlich, in welcher Beziehung ich zu Dir bin."
Ich sagte, "Es ist offensichtlich. Ich sehe ihn in Dir. Da er in Dir ist, bin ich nicht in Dir, denn ich bin nicht er."

Das ist das Problem.

"Was ist das äußerste Ende der Bedürfnisse?
Das zu finden, was keine Bedürfnisse hat.
Was ist das äußerste Ende des Suchens?
Das zu finden, was was gesucht ist.
Was ist das äußerste Ende des Gesuchten?
Den Sucher zu finden."
(Shams-i Tabrizi)

Viele Menschen glauben an eine äußere Existenz, Aber da ist nichts außer physikalischen Kräften und Leben, das nach dem Tode zerfällt. Die einzige geistige Realität ist die zeitlose Seele, welche mit dem Ozean der Weltseele verbunden ist.

Darshan Singh sagt: "Um den Tod zu überwinden, müssen wir lernen, nach freien Belieben über das Körper-Bewußtsein hinauszukommen. Die Methode um dies zu tun ist eine Wissenschaft: Die Wissenschaft der Spiritualität. Sie ist, in der Tat, eine perfekte Wissenschaft, welche jeder von uns für sich selbst nachprüfen kann."

Das kann der Seele niemand abnehmen.

Danke an eine liebe Freundin. 
 
 
 

Posted by doormann at 7:44 PM MEST
Updated: Saturday, 9 May 2009 7:49 PM MEST
Post Comment | View Comments (2) | Permalink

Sunday, 13 June 2010 - 9:12 PM MEST

Name: "Franzi"

Ich finde das sehr anregend und muss sagen das dies sehr viel weises beeinhält.

Franzi

Wednesday, 28 November 2012 - 2:38 PM CET

Name: "Ibrahim"

DANKE für den Blog und Dein Homepage.

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